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Genetik, Epigenetik, Finanzen - Was macht uns zu gesunden Menschen?

"Aber ich hab halt keine guten Gene."

"Ich kann mir gesundes Essen nicht leisten.".... "Oder das Fitness-Studio."

Gute Nachrichten. Es geht auch ohne perfekte Gene und einen Haufen Kohle. Versprochen.


Ich will niemanden verärgern, ganz im Gegenteil! Sicher gibt es priviligierte Menschen, einzeln oder, ganz fies, auch in beiden Bereichen. Perfekter Körperbau, guter Stoffwechsel, schneller Muskelaufbau, starkes Verdauungssystem... viel Geld. Gibt es. Aber bestimmt nicht allzu oft!

Wenn ich mir meine süßen Eltern so ansehe kann ich stolz sagen, gute Gene zu haben. Und an Geld hat es uns auch nie wirklich gefehlt.

Trotzdem habe ich meine gute Portion an Hindernissen abgekriegt, körperlich.

Knick, Senk, & Spreizfüße, zum Beispiel. Nichts schlimmes, aber doch ein Hinderniss im Bezug auf die allgemeine Sportlichkeit. Auf einem Auge war ich fast blind. Ich war eher gemütlich und verfressen ;-) .Zum Glück hat man es mir nicht angesehen! Die Pubertät brachte eine für meinen Geschmack viel zu schnell wachsende Oberweite mit sich, die mich den Rücken einrollen ließ und natürlich den Sport nicht wirklich leichter machte! God bless the Sports Bra. Auch der Verdauungstrakt war nicht der Stärkste. Besonders ab dem 16. Lebensjahr. Jeden Abend extreme Magenkrämpfe, nur die 'stabile' Seitenlage half ;-) Die Ärzte verschrieben mir daraufhin jahrelang Säure-Blocker gegen die Krämpfe. Yay! Das hat meine natürliche Magenfunktion vermutlich auf Dauer eingeschränkt ! Ich hatte noch nie einen guten Muskelaufbau /-tonus. Könnte durchaus auch am Säureblocker - Abusus liegen, denn Säure macht unser Eiweiß verdaulich.... Ich hatte ein schwaches Immunsystem. Jährlich mehrmals Antibiotikum mindestens vom 15 - 25. Lebensjahr. Eine schwache Lunge. Mandelentzündung gefolgt von Bronchitis. Und wieder von vorne.

Falls es anfängt zu nerven.. es wird auch irgendwann besser ;-). Ich bin jetzt 29 und es hat sich einiges getan, und vieles wird sich noch tun! Das soll als Motivation dienen, sich nicht unterkriegen zu lassen! Feiern, Alkohol und Essen waren einige Jahre meine größten Hobbies. Selbstzweifel haben mich regelmäßig zerfressen. Vegetarier und Menschen mit Gesundheitslatschen und Naturkosmetik brachten mich sehr zum Schmunzeln. Und dann lernte ich Yoga kennen. Ich lachte noch, als ich auf dem Weg zu meiner ersten Stunde war. Seitdem gehört es zu meinem Leben. Und ich lebe inzwischen in Sandalen. Und liebe die Bewegung.

Und genau das lässt mich so stark an Willenskraft, Lebensstil und endlose Möglichkeiten, für jeden, glauben. Je mehr wir unseren Körper bewegen, desto besser wird unser Gefühl für ihn. Wir lernen, ihn zu spüren, wir bekommen wieder seine Signale und das heißt, wir erlangen auch wieder mehr von unserer kindlichen Intuition zurück. Es dauerte noch eine Weile, gut ein Jahr, bis ich während einer intensiven Yoga-Zeit in Kanada auf die Idee kam, nach meinem 25. Geburtstag eine Vegan-Challenge zu starten. Ich las viel von der Yoga-Philosophie, und plötzlich erschien mir die tierische Nahrung in einem ganz anderen Licht. Meine Rezepte langweilten mich. Ich hatte keinen Bock mehr auf Hähnchenbrust, denn viel besseres konnte ich mir sowieso nicht leisten. Milchprodukte waren in Kanada ungenießbar. Ich wollte Neues ausprobieren. Und das absolut unerwartete passierte. Die ehemalige Siegerin beim Schnitzel-Wettessen verliebte sich. In das Grünzeug. Und zwar so richtig.

Eine ordentliche Entgiftungsphase auf Basis von hauptsächlich roh-veganer Kost revolutionierte meinen Gaumen, meine Gelüste, meine Intuition umso mehr. Ich gewann an Energie, erlangte eine neue Körperform. Ich liebte es. Und auch mich, ein ganzes Stück mehr.

Die Zeit, in der ich anfing, meine Gesundheit zu pimpen, war möglicherweise die schwerste in meinem Leben. Ich hatte mich getrennt, stand mitten im Streit um ein Apartment, hatte einen Berg Schulden, lernte als Kellnerin in einem der besten Restaurants der Stadt an. Die meiste Zeit waren es -20°C. Ich fuhr Fahrrad, weil ich mir zeitweise nicht mal wirklich den Bus leisten konnte. Meine Priorität war Bewegung - Ziele setzen & Erreichen - Körper und Geist von altem Ballast befreien - Gesünder ernähren. Und all das habe ich inmitten einer der schwierigsten Zeiten, finanziell und emotional, angefangen und umgesetzt.


Nein. Geld und Gene sind nicht das, was uns zu besseren Menschen macht, liebe Leute. Es ist Eure Willenskraft und nichts weniger, als das.

Heute kann ich mich mit den Beschreibungen von mir <25 nicht mehr identifizieren. Ich liebe die Bewegung abgöttisch, mehr als die meisten Menschen, auch die meisten Sportler, die ich kenne. Ich stehe gerne nochmal vom Tisch auf, um etwas zu holen, das vergessen wurde. Parke gerne ein paar Schritte weiter weg. Laufe gerne 20 mal am Tag die Treppe in der Wohnung hoch und runter. Nehme nie den Fahrstuhl. Ein Tag ohne Yoga ist kein Tag. Ich liebe das Joggen, nichts gibt einem so viel Kraft und das Gefühl, man könnte alles schaffen.

Mein Immunsystem ist der Knaller. Mein Darm und ich, zusammen sind wir stark. Meine einzige 'Sucht' ist vielleicht... Kakao? Ich bin zwar immernoch eine verrückte, aber die Menschen beschreiben mich oft als warm, ausgeglichen, herzlich und vertrauenswürdig.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal diese Frau sein würde. Und genau deshalb kannst du auch Gesundheit erreichen. Und Ausstrahlung. Und Energie. Mach deine Hürden zu deiner Chance.

Ohne meine Bauchschmerzen wäre ich vielleicht nie so weit gekommen. Hätte nie so viel gelernt. Es muss nicht immer das teuerste sein. Es muss auch nicht alles immer 'Bio' sein!

Aber nix geht ohne Leidenschaft und Liebe. Und Respekt. Und Wissen.

Und Intuition. Und die müssen viele erstmal zurückholen. Das geht in langsamen Schritten, mit viel Geduld. Etwas schneller mit dem 'Reset-Button' (Entgiften und Fasten zB. mehr dazu hier.)

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